Einfach abnehmen durch eine Spritze und dabei sogar schneller schwanger werden? Klingt zu schön, um wahr zu sein? Genau das habe ich auch gedacht, als ich auf Instagram immer wieder Fragen zu den sogenannten “Ozempic-Babys” bekommen habe. Diese Geschichten – von Frauen, die nach der Einnahme von GLP-1-Analoga wie Ozempic oder Wegovy unerwartet schwanger wurden – sind mittlerweile ein echtes Gesprächsthema. Mehr noch, auf Social Media ist ein richtiger Hype um diese Medikamente entstanden.
Aber was ist da wirklich dran? Und wie sicher sind diese Medikamente im Kinderwunsch oder in der Schwangerschaft? Welche Risiken gibt es und was hat es mit Wegovy auf sich?
Ich weiß, wie herausfordernd die Kinderwunschzeit sein kann. Ich habe selbst eine lange Reise hinter mir, die nicht immer leicht war. In dieser Zeit habe ich übrigens auch fast 20 Kilo abgenommen – und glaubt mir, mir ist das nicht leicht gefallen. Aber gerade deswegen weiß ich auch, wie emotional die Themen Gewichtsabnahme und Kinderwunsch sein können und warum so viele Frauen auf der Suche nach Antworten sind.
In diesem Artikel möchte ich dir helfen, eine informierte Entscheidung zu treffen. Wir schauen uns an, wie GLP-1-Analoga wie Ozempic und Wegovy funktionieren, was die Wissenschaft über ihre Sicherheit in der Schwangerschaft sagt und welche Alternativen es gibt. Am Ende gebe ich dir auch meine persönliche Einschätzung – aus der Perspektive einer Ärztin, zweifachen Mama und jemandem, der selbst den Kinderwunsch ganz genau kennt.
Was ist Ozempic? | Wie wirkt es? | Nebenwirkungen | Wegovy vs Ozempic | Ozempic im Kinderwunsch | Ozempic Babys | Einsatz bei Adipositas | Einsatz bei PCOS | Ozempic in der Schwangerschaft | Ozempic in der Stillzeit | Alternativen | FAQ | Quellen
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- Ozempic – was du wissen musst zur Abnehmspritze!
- Ozempic und Kinderwunsch – wieso die Abnehmspritze helfen kann schwanger zu werden!
- Ozempic und Schwangerschaft – wie gefährlich ist das Medikament?
- Ozempic und Stillzeit – was wir bisher wissen
- Alternativen zu Ozempic/Wegovy
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- FAQ
- Pinn diesen Artikel für andere
- Quellen
Ozempic – was du wissen musst zur Abnehmspritze!
Was ist Ozempic überhaupt?
Ozempic, oder genauer gesagt der Wirkstoff Semaglutid, wurde 2017 von der Firma Novo Nordisk zugelassen und wird hauptsächlich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt. Verabreicht wird Ozempic meist wöchentlich als subkutane Spritze. Es hilft dabei, den Blutzuckerspiegel zu senken und gleichzeitig das Gewicht zu reduzieren – ein Vorteil, der besonders bei Patienten mit Adipositas von Bedeutung ist.
Aber was genau steckt hinter diesem Medikament? Ozempic gehört zu einer Gruppe von Medikamenten, die als GLP-1-Analoga bezeichnet werden. GLP-1 steht für “Glucagon-like Peptide-1” – ein natürliches Hormon, das dein Körper selbst produziert. Dieses Hormon spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Appetit und Blutzucker.
GLP-1-Analoga wie Ozempic ahmen die Wirkung dieses Hormons nach, indem sie an GLP-1-Rezeptoren im Körper binden und diese aktivieren. Dadurch unterstützen sie eine bessere Blutzuckerregulation und können auch dabei helfen, weniger Hunger zu verspüren – die Details dazu erklären wir im nächsten Abschnitt.
Neben Ozempic gibt es weitere GLP-1-Analoga wie Liraglutid (bekannt als Saxenda oder Victoza – oft tägliche Gabe bei Diabetes) und sowie den kombinierten GLP-1 und GIP-Agonisten Tirzepatid (Mounjaro). Diese Medikamente werden ebenfalls zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Adipositas eingesetzt – die meisten Fakten zu Ozempic treffen auch auf diese Medikamente zu!
Wie funktionieren Ozempic und andere GLP-1-Agonisten?
Jetzt, da du weißt, was Ozempic ist, schauen wir uns an, wie es genau im Körper wirkt. Die Wirkung von Ozempic basiert auf der Nachahmung des Hormons GLP-1. Dieses Hormon hat mehrere Effekte, die vor allem auf zwei Bereiche abzielen: den Blutzucker und das Hungergefühl.
Appetitkontrolle: Ozempic wirkt auf das zentrale Nervensystem, insbesondere auf das Sättigungszentrum im Hypothalamus. Dadurch fühlst du dich schneller satt und verspürst weniger Hunger, was besonders hilfreich ist, wenn du Gewicht reduzieren möchtest.
Verzögerte Magenentleerung: Ein weiterer wichtiger Mechanismus ist die Verzögerung der Magenentleerung. Das bedeutet, dass das Essen länger im Magen bleibt, was für ein anhaltendes Sättigungsgefühl sorgt.
Blutzuckerregulation: Ozempic unterstützt auch die Insulinausschüttung, vor allem nach den Mahlzeiten. Gleichzeitig hemmt es die Freisetzung von Glukagon, einem Hormon, das den Blutzuckerspiegel erhöhen kann. Dadurch hilft es, deinen Blutzucker stabil zu halten.
Diese Kombination aus Appetitkontrolle, längerer Sättigung und stabilisiertem Blutzucker macht Ozempic so effektiv – sowohl bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes als auch bei der Unterstützung von Gewichtsreduktion.
“Zu Risiken und Nebenwirkungen”…das musst du zu Ozempic wissen
Wie bei jedem Medikament gibt es auch bei Ozempic Nebenwirkungen, die du kennen solltest, bevor du dich für eine Anwendung entscheidest. Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt. Viele Nutzer berichten über Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, besonders in den ersten Wochen der Behandlung. Auch von Haarausfall liegen einige Berichte vor. Das klingt nicht gerade angenehm, aber die Beschwerden bessern sich oft, wenn sich der Körper an das Medikament gewöhnt.
Ein echtes Problem kann der sogenannte Rebound-Effekt werden, der nach dem Absetzen von Ozempic auftreten kann. Dabei kommt es nicht nur zur Rückkehr des verlorenen Gewichts, sondern oft sogar zu einer Überkompensation – du nimmst also mehr zu, als du ursprünglich abgenommen hast. Besonders in der Schwangerschaft ist das kritisch, denn eine plötzliche und starke Gewichtszunahme kann die Risiken für Komplikationen erheblich steigern. Aber zum Thema Schwangerschaft und Ozempic kommen wir nachher noch!
Ein anderer Punkt, du du kennen solltest: aufgrund der verzögerten Magenentleerung kann Ozempic die Wirkung von anderen Medikamenten beeinflussen. Solltest du NICHT im Kinderwunsch sein, ist das besonders relevant bei hormonellen Verhütungsmitteln. Es ist etwas umstritten, aber auch hier steht eine verminderte Wirkung im Raum. Wie du vielleicht weißt, bin ich aber ja sowieso kein allzu großer Fan der hormonellen Verhütung (mehr) – ganz egal ob mit oder ohne Ozempic. “Die Pille” hat zwar ihre Daseinsberechtigung – aber sollte auch nur irgendwann demnächst ein Kinderwunsch im Raum stehen, gibt es besser geeignete hormonfreie Verhütungsoptionen.
Ozempic oder Wegovy – wo liegt der Unterschied?!
Im Namen. Und im Preis. Okay, und in der zugelassenen Indikation
Ozempic und Wegovy enthalten beide exakt den gleichen Wirkstoff: Semaglutid, und stammen vom selben Hersteller, Novo Nordisk. Ozempic wurde 2018 zugelassen zur Behandlung von Typ-2-Diabetes – und Wegovy 2022 speziell für die Gewichtsreduktion zugelassen. Seit Juli 2023 ist Wegovy auch auf dem deutschen Markt verfügbar. Im Grunde genommen sind beide Medikamente aber “same same, but different”!
Ein Unterschied: Wegovy wird meist in einer höheren Dosierung verwendet, um die Gewichtsabnahme zu verstärken. Bei Ozempic als Diabetesmedikament hingegen steht die Blutzuckerregulation im Vordergrund, wobei die Gewichtsreduktion eher als zusätzlicher Vorteil betrachtet wird.
Der wirkliche Knackpunkt ist aber der Preis: Wegovy ist deutlich teurer als Ozempic. Warum? Nun, um es deutlich zu sagen: damit Novo Nordisk mehr verdient. Es ist KEIN neues Medikament und man kann schon hinterfragen, ob der höhere Preis von Wegovy daher nicht ziemlich mies ist. In den USA kostet das Medikament übrigens noch einmal deutlich mehr.
Preise Ozempic und Wegovy im Vergleich
Dosierung | Ozempic® Kosten/Pen | Wegovy® Kosten/Pen | Ozempic® Kosten/Dosis | Wegovy® Kosten/Dosis |
---|---|---|---|---|
0,25 mg | 80,86 € | 171,96 € | 20,22 € | 42,89 € |
0,5 mg | 80,86 € / 220,03 € (3er Pack) | 171,96 € | 20,22 € / 18,34 € (3er Pack) | 42,89 € |
1 mg | 220,03 € (3er Pack) | 171,96 € | 18,34 € | 42,89 € |
1,7 mg | Nicht verfügbar | 236,37 € | Nicht verfügbar | 59,09 € |
2,4 mg | Nicht verfügbar | 301,97 € | Nicht verfügbar | 75,48 € |
Ein Pen reicht jeweils für vier Anwendungen.
Und dazu kommt noch, dass Wegovy als “Lifestyle” Medikament in der Regel von den gesetzlichen und vielen privaten Krankenkassen nicht übernommen wird – bei einer Verordnung von Ozempic können die Chancen besser stehen für eine Kostenübernahme, insbesondere bei privaten Krankenkassen.
Die hohe Nachfrage in Kombination mit dem preislichen Nachteil von Wegovy hat aber Konsequenzen für Diabetiker. Diese Situation hat nämlich dazu geführt, dass viele Ärzte Ozempic einfach “off-label” zur Gewichtsreduktion verschreiben, weil es kostengünstiger für PatientInnen ist. Klingt erstmal sinnvoll, oder? Aber genau hier entsteht ein massives Problem: Die steigende Nachfrage hat zu massiven Lieferengpässen bei Ozempic geführt. Das trifft vor allem Menschen mit Typ-2-Diabetes, die auf das Medikament angewiesen sind, um ihren Blutzucker zu kontrollieren.
Wenn du überlegst, Ozempic statt Wegovy rein zur Gewichtsreduktion zu nutzen, solltest du dir bewusst sein, welche Konsequenzen das für andere haben kann. Ich sage nicht, dass du es nicht tun sollst – nur solltest du die Konsequenzen kennen. Die Entscheidung musst du selbst treffen.
Warum alle von Ozempic sprechen
Ozempic ist momentan in aller Munde – und das liegt nicht nur an seiner Wirksamkeit. Es hat sich quasi zu einem “Wundermittel” entwickelt, das sowohl bei Typ-2-Diabetes als auch zur Gewichtsabnahme eingesetzt wird. Doch der Hype geht noch weiter: Immer wieder hört man Geschichten von Frauen, die durch die Einnahme von Ozempic oder Wegovy plötzlich schwanger wurden. Diese sogenannten “Ozempic-Babys” sorgen für reichlich Gesprächsstoff und werfen die Frage auf, ob die Medikamente die Fruchtbarkeit steigern können.
Ein weiterer Grund für die Popularität: Prominente und Social-Media-Influencer, die öffentlich über ihre Erfolge mit Ozempic berichten. In den USA wird es teilweise sogar als Lifestyle-Medikament bezeichnet – was nicht nur problematisch ist, sondern auch zeigt, wie stark das Medikament in den Fokus gerückt ist. Die steigende Nachfrage hat, wie schon erwähnt, sogar zu Lieferengpässen geführt.
Doch ist der Hype wirklich gerechtfertigt? Fakt ist: Ozempic wirkt – aber nicht ohne Nebenwirkungen oder Konsequenzen. Und wie es sich auf Kinderwunsch und Schwangerschaft auswirkt, schauen wir uns im nächsten Abschnitt genauer an.
Ozempic und Kinderwunsch – wieso die Abnehmspritze helfen kann schwanger zu werden!
„Ozempic-Babys“ und das Register der FDA
Immer wieder hört man von Frauen, die nach der Einnahme von Ozempic oder Wegovy unerwartet schwanger wurden – sogenannte „Ozempic-Babys“. Dieser Hype hat dazu geführt, dass sogar die FDA (Food and Drug Administration) von Novo Nordisk die Einführung eines speziellen Registers forderte, um Schwangerschaften während der Anwendung systematisch zu dokumentieren. Ziel ist es, endlich mehr über die Auswirkungen dieser Medikamente auf die Fruchtbarkeit und Schwangerschaft zu erfahren.
Doch was könnte hinter diesen „Ozempic-Babys“ stecken? Derzeit gibt es zwar keine gezielten Studien, die diesen Effekt belegen, aber es gibt einige plausible Erklärungsansätze:
Ein Erklärungsansatz ist die Beeinflussung hormoneller Verhütungsmittel: Durch die verzögerte Magenentleerung kann Ozempic die Aufnahme hormoneller Kontrazeptiva verringern, was ungewollte Schwangerschaften begünstigen könnte. Auch wenn dies nicht die Hauptursache für die „Ozempic-Babys“ sein dürfte, ist es ein Faktor, den man nicht ignorieren sollte.
Wesentlich größere Rolle dürfte der Einfluss auf das Körpergewicht sowie die Insulinsensitivität, insbesondere bei Frauen mit PCOS (polyzystisches Ovarialsyndrom) spielen. Deswegen sehen wir uns diese beiden Punkte mal genauer an:
Adipositas und Fruchtbarkeit: Warum Gewicht eine Rolle spielt
Falls du eher curvy bist, bist du vielleicht schon genervt, wenn ÄrztInnen ständig alles aufs Gewicht schieben. Und ehrlich gesagt, ich verstehe das total – es ist frustrierend und oft auch nicht gerechtfertigt. Aber wenn es um das Thema Fruchtbarkeit und Ozempic geht, müssen wir uns die Fakten zu Adipositas trotzdem genauer ansehen.
Adipositas ist nicht nur ein gesundheitliches Problem, sondern beeinflusst auch die Fruchtbarkeit auf vielfältige Weise. Frauen mit einem BMI über 27 haben häufiger Ovulationsstörungen, und auch bei regelmäßigem Zyklus ist die Schwangerschaftsrate bei Adipositas oft reduziert. Ein hoher BMI kann zudem die Qualität der Eizellen beeinträchtigen und die Zeit bis zur Empfängnis verlängern.
Eizellqualität verbessern – was WIRKLICH funktioniert! (2023)
Ist es wirklich möglich die Eizellqualität zu verbessern “Pimp my eggs”? Und wenn ja, warum? Welche Medikamente, Nahrungsmittel und Vitamine helfen und was gibt es bei PCO, Endometriose oder mit 40 Jahren zu beachten? In diesem Artikel erfährst du alles,…
Das ist aber noch nicht alles: Adipositas erhöht auch das Risiko für Fehlgeburten und Komplikationen während der Schwangerschaft. Diese negativen Effekte werden häufig auf hormonelle Ungleichgewichte und eine schlechtere Funktion der Eierstöcke zurückgeführt. Auch die Insulinresistenz, die bei Adipositas häufig auftritt, spielt eine Schlüsselrolle, da sie den Hormonhaushalt und die Reifung der Eizellen beeinträchtigen kann.
Und genau hier setzt Ozempic an. Durch die Förderung der Gewichtsabnahme kann es helfen, die hormonelle Balance wiederherzustellen, den Insulinspiegel zu senken und die Funktion der Eierstöcke zu verbessern. Das bedeutet konkret: Regelmäßigere Zyklen, eine bessere Eizellqualität und eine höhere Chance, auf natürlichem Wege schwanger zu werden. Bereits eine moderate Gewichtsabnahme von 5-10% kann einen großen Unterschied machen – das betonen auch die Fachgesellschaften DGGG (deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe) sowie die DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft)
Allerdings ist Ozempic bei weitem nicht das einzige Mittel, um eine Abnahme zu erreichen – aber darauf gehen wir später noch im Abschnitt zu “Alternativen zu Ozempic” genauer ein!
PCOS: Was ist das und wie hilft Ozempic?
PCOS (polyzystisches Ovarialsyndrom) ist eine der häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen im gebärfähigen Alter und betrifft etwa 5-10 % aller Frauen. Es ist eine komplexe Erkrankung, die mit einer Vielzahl von Symptomen einhergeht, darunter:
- Unregelmäßige oder ausbleibende Zyklen
- Erhöhte Androgenspiegel (männliche Hormone), was zu Akne oder vermehrtem Haarwuchs führen kann
- Polyzystische Eierstöcke, die im Ultraschall sichtbar sind
- Häufig auch Übergewicht oder Adipositas
Ein zentraler Faktor bei PCOS ist die Insulinresistenz. Das bedeutet, dass die Körperzellen weniger empfindlich auf Insulin reagieren, was zu einem erhöhten Insulinspiegel im Blut führt. Dieser hohe Insulinspiegel beeinflusst die Hormonproduktion in den Eierstöcken und trägt zu den typischen Symptomen und Zyklusstörungen bei.
Hier kommt Ozempic ins Spiel: Durch die Verbesserung der Insulinsensitivität kann es helfen, den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Studien zeigen, dass GLP-1-Analoga wie Ozempic bei Frauen mit PCOS zu folgenden Verbesserungen führen können:
- Regelmäßigere Zyklen
- Verbesserte Eisprünge
- Reduktion des Gewichts, was die Fruchtbarkeit zusätzlich steigert
Falls du mehr über PCOS erfahren möchtest, schau dir gerne meinen Blogartikel zum polyzystischen Ovarialsyndrom an! Dort erkläre ich ausführlich, wie du deinen Zyklus besser verstehen und unterstützen kannst. Zyklustracking spielt hier übrigens eine entscheidende Rolle – auch dazu habe ich einen ausführlichen Artikel geschrieben, der dir hilft, deinen Körper besser kennenzulernen.
Schwanger werden mit PCO Syndrom – was du unbedingt wissen musst!
PCO ist eine der häufigsten Erkrankungen, die hinter einem unerfüllten Kinderwunsch stecken können. In diesem Artikel erkläre ich euch alles, was ihr zum polyzystischen Ovarialsyndrom wissen müsst und gebe euch Tipps, wie man mit PCO schwanger werden kann.
Ozempic und Schwangerschaft – wie gefährlich ist das Medikament?
Aber wie ist es, wenn du schwanger wirst? Ist Ozempic in der Schwangerschaft gefährlich für dein Baby? Das ist eine Frage, die sich viele Frauen stellen – und die Wissenschaft liefert bisher keine eindeutige Antwort. Lass uns das Thema Schritt für Schritt beleuchten.
Tierstudien: Ein Blick auf die Risiken
In Tierstudien haben GLP-1-Analoga wie Semaglutid einige problematische Effekte gezeigt. Bei trächtigen Ratten wurden schwere Missbildungen festgestellt, darunter deformierte Rippen, Wirbel und lange Knochen. Diese Schäden scheinen mit einer Beeinträchtigung des Dottersacks zusammenzuhängen – einer Struktur, die für die Nährstoffversorgung des Embryos verantwortlich ist. Allerdings ist der Dottersack bei Menschen anatomisch und funktionell anders aufgebaut, sodass dieser Mechanismus für uns vermutlich weniger relevant ist.
Bei Kaninchen und Javaneraffen traten ebenfalls Wachstumsverzögerungen und vermehrte Aborte auf. Interessanterweise scheinen diese Effekte mit einem starken Gewichtsverlust der Muttertiere zusammenzuhängen. Das legt nahe, dass die reduzierte Nährstoffversorgung durch die Gewichtsabnahme eine zentrale Rolle spielen könnte, nicht unbedingt das Medikament selbst.
Menschliche Studien: Noch keine Entwarnung
Bisherige Studien an schwangeren Frauen liefern ein gemischtes Bild. Eine multizentrische Beobachtungsstudie, die 168 Fälle untersuchte, in denen GLP-1-Analoga im ersten Trimester verwendet wurden, zeigte keine erhöhte Rate an Fehlbildungen im Vergleich zu Frauen mit Diabetes oder Adipositas ohne diese Medikamente. Das klingt beruhigend, aber die Datenbasis ist dünn, und Langzeitfolgen sind bisher nicht ausreichend erforscht.
Was sagen Fachgesellschaften?
Sowohl die Deutsche Gesellschaft für Diabetologie (DDG) als auch die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) raten aufgrund der begrenzten Datenlage von einer Einnahme in der Schwangerschaft ab und empfehlen sogar einen Sicherheitsabstand zu einer Schwangerschaft.
“Nach den vorliegenden Studien scheint die Einnahme von GLP-1 nicht mit einem höheren Risiko für kongenitale Fehlbildungen assoziiert zu sein. Da die Datenlage jedoch begrenzt ist, wird angeraten, GLP-1-Analoga bei Kinderwunsch zwei Monate vor dem Versuch, schwanger zu werden, abzusetzen. Bei Depot-Exenatid wird wegen der langen Washout-Phase ein Zeitraum von drei Monaten empfohlen.”
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), Dezember 2024
Desweiteren wird betont, dass der Rebound-Effekt nach Absetzen mit einer möglichen starken Gewichtszunahme in der Schwangerschaft ebenfalls mit erhöhten Schwangerschaftsrisiken einhergehen würde.
Mein persönliches Fazit zu Ozempic in der Schwangerschaft
Ich persönlich würde es nicht riskieren, während der Schwangerschaft Ozempic zu verwenden. Auch wenn die bisherigen Studien keine klaren Gefahren zeigen, bleibt die Unsicherheit groß. Warum ein Risiko eingehen, wenn es für Diabetikerinnen sicherere Alternativen wie Insulin oder Metformin gibt, die seit Jahren erfolgreich angewendet werden? Und für die Gewichtsabnahme und die Insulinsensitivität bei PCOS ebenfalls?
Meine Empfehlung: Falls du Ozempic nutzen möchtest, um Gewicht abzunehmen, solltest du den Kinderwunsch in dieser Zeit pausieren. Nach dem Absetzen des Medikaments halte dich an die empfohlenen zwei Monate Wartezeit (oder drei Monate bei Depotpräparaten), bevor du aktiv mit dem Kinderwunsch beginnst. Beachte dann aber, dass es zu einem Rebound-Effekt kommen kann und du besonders auf deine Ernährung achten musst.
Alternativ kannst du auch andere Wege zur Gewichtsabnahme wählen, wie ich es damals im Kinderwunsch getan habe: durch Sport, bewusste Ernährung und – falls nötig – Unterstützung durch Myo-Inositol oder Metformin. Dazu gleich aber noch mehr!
Du musst für dich entscheiden, was sich für dich richtig anfühlt – ich hoffe, dieser Artikel hilft dir, eine informierte Entscheidung zu treffen!
Ozempic und Stillzeit – was wir bisher wissen
Die Schwangerschaftskilos bleiben trotz Stillen und du überlegst, ob Ozempic dir vielleicht helfen könnte, schneller wieder abzunehmen während du dein Baby noch weiter stillst? Aber ist das überhaupt sicher und kann man es guten Gewissens empfehlen. Meine persönliche Antwort direkt vorweg: Nein, ich würde davon abraten. Warum? Lass uns das genauer anschauen.
Tierstudien: Hinweise auf Probleme
In Tierstudien wurde beobachtet, dass GLP-1-Analoga in die Muttermilch übergehen und das Wachstum der Jungtiere beeinträchtigen können. Auch wenn diese Daten nicht direkt auf Menschen übertragbar sind, gibt es keine ausreichenden Studien, die die Sicherheit von Ozempic in der Stillzeit belegen.
Menschliche Daten fehlen
Derzeit liegen keine Daten aus Studien an stillenden Frauen vor. Ohne belastbare Informationen bleibt die Frage offen, ob Ozempic sicher ist oder nicht. Aber gerade bei fehlender Datenlage würde ich immer auf Nummer sicher gehen – vor allem, wenn es um die Gesundheit deines Babys geht. Du musst nicht wie ein Topmodel aussehen – und dein Baby ist auf jeden Fall wichtiger als ein paar Kilos!
Mein persönliches Fazit
Ich rate davon ab, Ozempic während der Stillzeit zu verwenden. Die Unsicherheiten sind einfach zu groß, und es gibt andere, besser untersuchte Wege, um in dieser Phase auf dein Gewicht zu achten. Die Stillzeit ist eine besondere Zeit, in der dein Körper und dein Baby an erster Stelle stehen sollten. Ich habe aktuell selbst noch Kilos auf den Rippen, die ich gerne wieder loswerden möchte. Aber das werde ich ohne Medikamente schaffen – wie auch im Kinderwunsch schon!
Alternativen zu Ozempic/Wegovy
Du siehst schon – auch wenn Ozempic viel Potential besitzt und die “Ozempic Babys” Realität sind – es gibt durchaus einige Bedenken beim Einsatz von Ozempic/Wegovy und anderen GLP-1-Agonisten in Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit. Daher möchte ich in diesem Abschnitt einmal kurz auf die Alternativen für dich eingehen.
Für Diabetikerinnen
Falls du an Diabetes leidest, gibt es bewährte Alternativen zu Ozempic, die auch in der Schwangerschaft sicher verwendet werden können. Dazu gehören Insulinpräparate wie Insulin aspart oder Insulin glargin sowie Metformin. Metformin ist seit 2022 in der Schwangerschaft zugelassen und wird besonders bei Frauen mit Insulinresistenz häufig eingesetzt.
Diese können auch bei neu in der Schwangerschaft aufgetretenem Diabetes (“Schwangerschaftsdiabetes”) eingesetzt werden!
Schwangerschaftsdiabetes – alles was du wissen musst! (2023)
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Für die Gewichtsabnahme / bei PCOS
Und was ist, wenn du PCOS hast oder “ein paar Kilos verlieren willst” um deinen Zyklus zu stabilisieren und deine Fruchtbarkeit möglicherweise zu erhöhen? Nun, dann solltest du in erster Linie auf diese Tipps setzen:
Gesunde Ernährung und Sport: Das ist die Grundlage jeder erfolgreichen Gewichtsabnahme. Und ja, ich weiß, wie schwer das sein kann – vor allem, wenn du zusätzlich mit Hormonproblemen oder einem Kinderwunsch kämpfst. Aber es lohnt sich! Ich habe selbst vor meiner ersten Schwangerschaft mit Luisa 20 Kilo innerhalb von neun Monaten abgenommen – durch bewusste Ernährung und regelmäßigen Sport. Es war anstrengend, aber unglaublich befriedigend.
Myo-Inositol: Dieses Nahrungsergänzungsmittel hat sich bei Frauen mit PCOS als hilfreich erwiesen. Es kann die Insulinsensitivität verbessern, den Zyklus regulieren und die Fruchtbarkeit steigern. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, lies gerne meinen Blogartikel zu Myo-Inositol – dort erkläre ich alles, was du dazu wissen musst.
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Metformin: Metformin ist nicht nur bei Diabetes, sondern auch bei PCOS eine gute Option. Es hilft, die Insulinsensitivität zu verbessern und kann in Kombination mit einer Ernährungsumstellung die Fruchtbarkeit unterstützen.
Zyklustracking und gezielte Unterstützung: Wenn du im Kinderwunsch bist, ist es entscheidend, deinen Zyklus genau im Blick zu haben und gezielt zu unterstützen. Tools wie Zyklustracker und innovative Thermometer oder Ovulationstests sind dabei super hilfreich, aber das ist längst nicht alles! Ich habe auf meinem Blog mehrere Artikel verfasst, in denen ich dir zeige, wie du deine Fruchtbarkeit erhöhen kannst und dabei schnell und gesund schwanger werden kannst – mit vielen praktischen Tipps und Tricks, die wirklich funktionieren.
Mein Fazit
Auch wenn Ozempic ein spannendes Medikament ist, gibt es viele andere Wege, die du ausprobieren kannst – je nachdem, was für dich und deine Lebenssituation am besten passt.
Egal, ob es um die Unterstützung deiner Fruchtbarkeit oder um eine langfristige Gewichtsreduktion geht, du musst nicht auf ein Medikament angewiesen sein. Es gibt viele Möglichkeiten, die dir helfen können, deine Ziele zu erreichen – und ich hoffe, dieser Artikel hat dir ein paar Inspirationen gegeben!
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FAQ
Was sind „Ozempic-Babys“ und warum werden sie so genannt?
„Ozempic-Babys“ ist ein Begriff für unerwartete Schwangerschaften während der Einnahme von Ozempic. Wissenschaftlich wird vermutet, dass die Gewichtsreduktion und hormonelle Veränderungen dabei eine Rolle spielen könnten.
Wie wirkt Ozempic bei der Gewichtsabnahme?
Ozempic reguliert den Appetit und verzögert die Magenentleerung, was zu einem längeren Sättigungsgefühl führt. Dadurch wird die Kalorienaufnahme reduziert, was langfristig zu Gewichtsverlust führt.
Kann Ozempic die Fruchtbarkeit beeinflussen?
Ozempic kann durch Gewichtsreduktion und verbesserte Insulinsensitivität bei Frauen mit PCOS die Fruchtbarkeit steigern. Es normalisiert Zyklen und fördert die Eizellqualität. Gleichzeitig kann es aber hormonelle Verhütungsmethoden beeinträchtigen – sei also achtsam.
Wie unterscheiden sich Wegovy und Ozempic?
Ozempic und Wegovy haben den gleichen Wirkstoff (Semaglutid), werden jedoch für unterschiedliche Indikationen verwendet. Wegovy ist speziell für die Gewichtsreduktion zugelassen, während Ozempic ursprünglich für die Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Der Preis und die Dosierungen unterscheiden sich ebenfalls.
Ist Ozempic sicher während der Schwangerschaft?
Tierstudien zeigen potenzielle Risiken wie Missbildungen und Wachstumsstörungen. Menschliche Studien liefern bisher keine klaren Hinweise auf Gefahren, aber die Datenlage ist begrenzt. Fachgesellschaften raten dazu, Ozempic mindestens zwei Monate vor einer geplanten Schwangerschaft abzusetzen.
Ist Ozempic während der Stillzeit sicher?
Die Datenlage zur Sicherheit während der Stillzeit ist unzureichend. Tierstudien zeigen, dass GLP-1-Analoga in die Muttermilch übergehen und das Wachstum der Jungtiere beeinträchtigen können. Ich rate daher davon ab, Ozempic in der Stillzeit zu verwenden.
Welche Alternativen gibt es zu Ozempic, insbesondere bei PCOS?
Myo-Inositol und Metformin sind bewährte Optionen, die bei PCOS die Fruchtbarkeit steigern können. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind ebenfalls entscheidend.
Pinn diesen Artikel für andere
Quellen
- „Ungeplante Ozempic-Babys – Risiken und Empfehlungen“, Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG), 15. Juli 2024, (Link)
- „GLP-1-Analoga und ihre Auswirkungen auf Schwangerschaft und Stillzeit“, Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ), Arzneiverordnung in der Praxis, Ausgabe 2, September 2024, (Link)
- „GLP-1-Analoga und Schwangerschaft – Aktuelle Empfehlungen“, Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), 2024, (Link)
- „Diagnostik und Therapie vor assistierter Reproduktion (ART)“, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), April 2019, (Link)
- Nuako A, Tu L, Reyes KJC, et al.: „First-trimester exposure to GLP-1 receptor agonists in pregnancy: a population-based cohort study“, Current Obstet Gynecol Rep, 2024, (Link)
- Cena H, Chiovato L, Nappi RE: „Obesity, Polycystic Ovary Syndrome, and Infertility: A New Avenue for GLP-1 Receptor Agonists“, J Clin Endocrinol Metab, 2020 May 22;105(8):e2695–e2709, (Link)
- „Lieferengpass bei Ozempic“, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), 2. April 2024, (Link)
- „Warum Ozempic-Babys kein Grund zur Freude sind“, Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ), 17. Mai 2024, (Link)
- „How Ozempic Affects Fertility, Birth Control, and Pregnancy“, Health.com, (Link)
- “Ozempic und Wegovy: Ein Wirkstoff, zwei Preise”, Deutsche Apotheker Zeitung, 18. Juli 2023, (Link).
wow super geschrieben und recherchiert!!
Ich ‘musste’ auf Anraten der Ärzte Ozempic einnehmen wegen meinem Gewicht.
Und ich habe drei Monate unter übelsten Nebenwirkungen gelitten. Als hätte ich meinen gesamten Körper vergiftet.
Ich habe dann abgebrochen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe und dehydriert war.
Und ich musste über 6 Monate einen kompletten Vitaminaufbau machen um annähernd wieder klar zu kommen.
Auch wenn es bei vielen hilft, aber ein Allerheilmittel gegen Übergewicht ist es auf keinen Fall.
Danke für Deine Arbeit.