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Alles zu Fehlgeburten – inklusive Missed Abortion, Windei und Blasenmole

Fehlgeburt Missed Abortion Windei

Heute möchte ich mit euch über das traurige Thema Fehlgeburten reden.

Wenn der Schwangerschaftstest positiv ist, ist die Freude erst mal sehr groß und kaum eine Frau denkt gerne daran, dass jetzt noch lange nicht “alles sicher” ist. Leider ist es aber so, dass Fehlgeburten in der Frühschwangerschaft sehr häufig sind.

Wie einige von euch vielleicht wissen, endete meine erste Schwangerschaft im Oktober leider mit einer Abschabung in der 9.Schwangerschaftswoche aufgrund eines Windei / einer Missed Abortion. Und auch eine zweite Fehlgeburt musste ich erst erleben, bevor ich “erfolgreich” schwanger geblieben bin.

Da es sich aber immer noch um ein “Tabuthema” handelt, sprechen viele Frauen nicht über ihre Erfahrungen und daher weiß man oft von niemandem, der ebenfalls eine Fehlgeburt hatte. Viele Frauen fühlen sich alleine gelassen – daher habe ich zusammen mit der Kursplattform Storchgeflüster und weiteren Expertinnen den Fehlgeburten Kurs “Loslassen” gestaltet. Hierfür habe ich zahlreiche Frauen mit Fehlgeburten interviewt und auch verschiedenste Wissensvideo aufgenommen.

In diesem Artikel möchte ich euch alles erklären, was ihr zu Fehlgeburten wissen müsst – von der Diagnose und Symptomen bis hin zur Behandlung und den Konsequenzen. Und ich erkläre euch, was es mit der verhaltenen Fehlgeburt (Missed Abortion) auf sich hat und wie sich Windeier von Blasenmolen unterscheiden.

Meine persönlichen Erfahrungen habe ich außerdem in kursiv auch dazu geschrieben – ich hoffe sie helfen euch ebenfalls weiter!

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Welche Arten von Fehlgeburten gibt es?

Spontane Fehlgeburt

Von einer spontanen Fehlgeburt spricht man, wenn der Embryo oder Fetus vor der 24.ten Schwangerschaftswoche unter 500g abstirbt und die Schwangerschaft natürlich endet (es also zu Blutung und zur Abstoßung des Schwangerschaftsgewebes kommt).

Bei den meisten Fehlgeburten handelt es sich um frühe Fehlgeburten – also Fehlgeburten vor der 12.Schwangerschaftswoche (1.Trimester). Späte Aborte / Fehlgeburten im 2.Trimester sind dagegen deutlich seltener.

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Die Frühschwangerschaft – wirklich ALLES, was du wissen musst!

Hast du gerade herausgefunden, dass du frisch schwanger bist und dich in der Frühschwangerschaft befindest? Herzlichen Glückwunsch erst einmal…! Oder bist du dir vielleicht noch gar nicht sicher, ob du tatsächlich schwanger bist? In beiden Fällen ist dieser Artikel hier…

Ab der 24.ten Schwangerschaftswoche oder einem Gewicht von 500g spricht man nicht mehr von einer Fehlgeburt, sondern einer Totgeburt. Ab 500g werden Feten in der Bundesrepublik als Personen betrachtet und daher bestattet und auch im Stammbuch der Familie eingetragen. Seit 2013 ist es aber auf Wunsch auch möglich, totgeborene Kinder unter 500g ins Stammbuch eintragen zu lassen.

Missed Abortion / Verhaltene Fehlgeburt

Bei einer Missed Abortion (auch: verhaltene Fehlgeburt / verzögerte Fehlgeburt) kommt es ebenfalls zu einem Absterben des Embryos.

Im Gegensatz zur spontanen Fehlgeburt wird das Schwangerschaftsgewebe jedoch nicht vom Körper abgestoßen und es kommt zu keiner oder einer unvollständigen Blutung.

Bei einer großangelegten Studie in London in einer Early Pregnancy Unit waren 24% der Patientinnen aufgrund einer Missed Abortion aufgenommen worden – es ist also eine relativ häufige Form der frühen Fehlgeburt.

Windei

Obwohl die Begriffe “Windei” und “Blasenmole” oft synonym verwendet werden, handelt es sich um zwei sehr verschiedene Diagnosen!

Bei einem Windei entwickelt sich nie ein sichtbarer Embryo bzw. wird reabsorbiert vom Körper. Die Plazenta und die Fruchthöhle entwickeln sich jedoch oft normal. Als Ursache wird einer früher embryonaler Tod vermutet, der Trophoblast bildet jedoch weitere Strukturen aus.

Da der Körper die Schwangerschaft aber weiter aufrecht erhält, handelt es sich bei einem Windei also um eine spezielle Form der Missed Abortion / verhaltenen Fehlgeburt. Allerdings können verhaltene Fehlgeburten im Verlauf auch noch zu spontanen Fehlgeburten werden (siehe Therapieoptionen). Schätzungen der American Pregancy Association liegen “Windeier” (englisch: blighted ovum) in sogar etwa 50% aller frühen Fehlgeburten vor – sie sind also häufig!

Bei meiner ersten Schwangerschaft handelte es sich ebenfalls um ein solches Windei: die Fruchthöhle und die Plazenta waren gut ausgebildet – nur ein Embryo fehlte auch in der 9.Woche noch. Mein HCG-Level entsprach allerdings der 9.Woche – bei Missed Abortions ist der HCG-Wert meist niedriger. Ich wurde daher mit Verdacht auf Missed Abortion oder Blasenmole in die Klinik eingewiesen. Glücklicherweise fanden sich jedoch keine weiteren Hinweise auf eine Blasenmole und es war “nur” ein normales Windei – die histologische Bestätigung steht allerdings noch aus.

Blasenmole

Bei einer vollständigen Blasenmole handelt es sich um eine seltene Diagnose, die nur etwa 1:1.500 bis 1:2.000 Schwangerschaften in Europa betrifft. Auch partielle Molenschwangerschaften kommen nur in etwa 1:700 Schwangerschaften vor.

Bei einer vollständigen Blasenmole wird eine Eizelle, die keinen mütterlichen Zellkern enthält, von einem oder zwei Spermien befruchtet. Der Chromosomensatz des Spermiums kann dabei verdoppelt werden.

Von einer partiellen / unvollständigen Molenschwangerschaft spricht man dagegen, wenn eine “normale” weibliche Eizelle von einem oder zwei Spermien befruchtet wird und sich der männliche Chromosomensatz verdoppelt – es liegt daher ein dreifacher (selten: vierfacher) Chromosomensatz vor.

Aufgrund des fehlerhaften Chromosomensatzes bildet die entstehende Plazenta bläschenartige Strukturen aus und es entwickelt sich kein Embryo. Bei einer unvollständigen Mole kann es zwar teilweise zur Entwicklung embryonaler Strukturen kommen – der Embryo ist aber stark missgebildet und nicht lebensfähig.

Im Ultraschall ist das aufgetriebene, blasenartige Gebärmuttergewebe zu sehen, es ist stark durchblutet (“Schneegestöber”) und die Gebärmutter ist insgesamt vergrößert. Auch werden bei vollständigen Blasenmolen häufig sehr hohe HCG-Werte gemessen (mehrere Hunderttausend bis >1.000.000).

Allerdings sind insbesondere partielle Blasenmolen im Ultraschall vor dem 3.Monat schwer zu diagnostizieren – der Ultraschall ist oft nur grenzwertig auffällig und HCG-Level sind weniger “verdächtig” als bei kompletten Blasenmolen. Experten gehen davon aus, dass partielle Blasenmolen bei frühen Aborten häufig übersehen werden – eine histologische Untersuchung des Abortmaterials kann daher hilfreich sein. In einer retrospektiven Studie an Abortmaterial wurden tatsächlich nur 17% der partiellen Molen vorher im Ultraschall vermutet – alle anderen wurden als “anembryonische Schwangerschaft” (Windei)/Missed Abortion eingewiesen.

Blasenmolen sollten unmittelbar mit Ausschabung behandelt werden, da sie invasiv werden können und ein Entartungsrisiko haben. Etwa 10-15% der Molenschwangerschaften gehen in eine invasive Form über – und in etwa 2-3% aller (vollständigen) Blasenmolen entwickelt sich sogar das bösartige Chorionkarzinom.

Eileiterschwangerschaft

Eine Eileiterschwangerschaft ist genaugenommen auch eine Fehlgeburt bzw. endet sie in dieser. Denn eine Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter (im Eileiter oder, noch seltener, in der Bauchhöhle) ist nicht überlebensfähig.

Da eine Eileiterschwangerschaft potentiell lebensgefährlich ist, muss eine Schwangerschaft im Eileiter beendet werden, wenn es nicht von selbst zur Fehlgeburt kommt. Dafür kommt sowohl eine medikamentöse Therapie als auch eine operative Behandlung in Frage.

Eileiterschwangerschaft

Eileiterschwangerschaft

In diesem Artikel erkläre ich dir alles zu Eileiterschwangerschaften – von den Symptomen über die Diagnose bis hin zur Behandlung und welche Konsequenzen eine Eileiterschwangerschaft haben kann.

Wie häufig sind Fehlgeburten?

Mindestens 30% aller Frühschwangerschaften gehen wieder verloren.

Ein guter Teil der frühen Fehlgeburten findet so früh statt, dass er nur von Frauen wahrgenommen wird, die Schwangerschaftsfrühtests verwenden – oft wird ansonsten die Fehlgeburt nur als “verspätete Periode” interpretiert. Es handelt sich dabei um sogenannte biochemischen Schwangerschaften (HCG Anstieg ohne Ultraschallbestätigung)

Oft findet man in der Literatur auch Angaben von einer Fehlgeburtsrate von 20-25% – dies bezieht sich aber meist auf klinisch bestätigte Schwangerschaften (also im Ultraschall sichtbare Embryonalanlagen/Fruchthöhlen).

Die Einnistungsrate von befruchteten Eizellen wird dagegen sogar nur auf 50% geschätzt! Hier lassen sich aber keine wirklich verlässlichen Zahlen finden – schließlich lassen sich diese abgegangenen befruchteten Eizellen ja nicht messen!

Welche Ursachen für Fehlgeburten gibt es?

In 50% aller Fehlgeburten liegt eine Chromosomenstörung vor. Am häufigsten ist dabei eine Trisomie (52%), gefolgt von einem polyploiden Chromosomensatz (21%) oder einer Monosomie X (Turner-Syndrom, 13%).

Bei Windeiern findet auch auch besonders häufig die nicht lebensfähige Trisomie 16 sowie das Turner Syndrom (45,X0).

Als weitere Ursachen einer Fehlgeburt kommen außerdem infrage:

  • Gerinnungsstörungen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Infektionen in der Frühschwangerschaft (z.B. CMV, Toxoplasmose, Listeriose)
  • Toxische Substanzen und Medikamente (selten)

Insbesondere nach mehrfachen Frühgeburten ist daher unbedingt eine Abklärung der Gerinungssituation eine genetische Untersuchung und eventuell auch eine Autoimmundiagnostik anzuraten.

Welche Symptome gibt es bei einer Fehlgeburt?

Fehlgeburt Symptome vaginale Blutung Diagnose Missed Abortion

Bei einer spontanen Fehlgeburt kommt es oft zu vaginalen Blutungen und Schmerzen. Auch wehenartige Krämpfe können auftreten. In der Blutuntersuchung findet sich ein abfallendes oder nicht adäquat steigendes HCG.

Lies auch: HCG Tabelle – wann sollte der HCG-Wert wie hoch sein?

Aufgrund des abfallenden HCG-Spiegels kann es auch sein, dass frühe Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit und Brustspannen eher wieder schwächer werden oder ganz verschwinden.

Einen Sonderfall stellt die Missed Abortion da – hier kommt es oft zu überhaupt keinen Symptomen. Auch bei Windeier kann der HCG-Wert adäquat ansteigen und damit weiterhin Schwangerschaftssymptome verursachen. (So war es auch bei mir – ich hatte überhaupt keine Blutung und weiterhin ein hohes HCG und damit verbunden, Schwangerschaftssymptome).

Die Diagnose wird meist erst im Zusammenspiel von Blutuntersuchung und Ultraschall gestellt. Im Ultraschall ist keine Herzaktivität (mehr) sichtbar und der Embryo erscheint für sein Gestationsalter zu klein.

Bei Windeiern ist dagegen zwar eine Fruchthöhle zu sehen, jedoch befindet sich trotz ausreichender Größe (als Grenze für die Diagnose gelten 28mm) kein Embryo und kein Dottersack.

Manchmal hofft man auf einen sogenannten “Eckenhocker” (eine schlecht schallbare Embryonalanlage), weshalb meist bis etwa zur 8.Woche gewartet wird, bevor die definitive Diagnose “Windei / Missed Abortion” gestellt wird. Spätestens ab einem HCG-Wert von 10.000 sollte allerdings eine Embryonalanlage sichtbar sein (dies war bei mir bei einem HCG von 58.000 bei meinem ersten Ultraschalltermin an 8+3 nicht der Fall).

Therapieoptionen bei (verhaltener) Fehlgeburt

Ein früher Spontanabort kann nicht aufgehalten werden – die Schwangerschaft ist leider nicht mehr zu retten!

Im Falle von spontanen Fehlgeburten ist oft keine Therapie notwendig und daher wird der Abgang abwartend beobachtet. Nur im Falle von starken Blutungen kann eine medizinische Intervention notwendig sein.

Der HCG-Wert sollte nach Ende der Blutung kontrolliert werden und im Ultraschall nach verbleibenden Resten in der Gebärmutter gesucht werden. Im Falle eines unvollständigen Abganges, bestehen die gleichen Therapieoptionen wie bei einer Missed Abortion.

Generell gibt es drei Optionen, wie mit einer Missed Abortion bzw. einem Windei umgegangen werden kann:

  • Abwarten eines spontanen Abganges
  • Medikamentöser Abbruch (Cytotec)
  • Kürettage / Abschabung

Ein Sonderfall stellt die Blasenmole dar. Aufgrund des Entartungsrisikos ist hier ein schnelles Handeln erforderlich. Meist erfolgt noch am Tag der Diagnose oder am nächsten Tag eine komplette Kürretage.

Abwarten eines spontanen Abganges

Grundsätzlich besteht auch bei verhaltenen Fehlgeburten die Möglichkeit, einen spontanen Abgang abzuwarten. Generell ist die “Erfolgsrate” von abwartendem Verhalten bei einer Missed Abortion deutlich niedriger als bei beginnender spontaner Fehlgeburt – je nach Studie kommt es in 16-76% der Fälle zu einem “erfolgreichen” spontanen Abgang.

Dieser kann jedoch bis zu 6 Wochen dauern oder auch überhaupt nicht in Gang kommen. Dabei besteht die Gefahr, dass sich eine Infektion und damit ein septischer Abort entwickelt – dies wiederum kann lebensgefährlich werden und die Fruchtbarkeit dauerhaft schädigen.

Außerdem besteht die Gefahr eines inkompletten Abganges bei dem dann doch noch medikamentös oder mittels Abschabung interventioniert werden muss.

Viele Frauen entscheiden sich dennoch zuerst für ein abwartendes Verhalten – und unter Kontrolle ist das medizinisch auch durchaus vertretbar!

Medikamentöser Abbruch

Alternativ zu einem abwartenden Verhalten kann auch ein medikamentöser Abbruch infrage kommen.

Dabei wird in Deutschland eigentlich fast immer Cytotec (Misoprostol) verwendet. Dabei sollte man wissen, dass Cytotec für die Anwendung in der Geburtshilfe nicht zugelassen ist – es handelt sich um eine “off-label” Nutzung. Das hat aber eher damit zu tun, dass Cytotec sehr günstig ist und der Hersteller daher mit einer solchen Zulassung kaum Geld verdienen könnte.

Cytotec Tabletten zum medikamentösen Abort bei Missed Abortion / verhaltener Fehlgeburt / Windei
Cytotec Tabletten werden zum medikamentösen Abbruch bei Missed Abortion eingesetzt

Cytotec kann dabei oral oder vaginal eingenommen werden, die Erfolgsrate bei Missed Abortion liegt bei etwa 75-85%.

Infolge der Einnahme kann es zu starken Schmerzen und einer starken Blutung kommen. Auch gastrointestinale Nebenwirkungen (Durchfall, Erbrechen, Magenschmerzen, Verstopfungen) sind häufig. Im Internet finden sich von “Horrorberichten” bishin zu positiven Erfahrungen alles.

In 10-15% der Fälle beginnt ein medikamentöser Abbruch mit Cytotec zwar, ist aber nicht “ausreichend stark” und es bleiben Reste in der Gebärmutter zurück. In diesen Fällen muss doch noch eine Kürettage vorgenommen werden.

Ob ein medikamentöser Abbruch oder eine chirurgische Intervention die beste Lösung ist, hängt auch davon ab, womit du dich am besten fühlst!

Ich persönlich hätte es emotional nicht ausgehalten, die Fruchthöhle zu sehen (die muss ja auch rauskommen!) und mich daher gegen diese Option entschieden. Da mein HCG nach Kürettage jedoch zuerst nicht ausreichend gefallen ist, habe ich zusätzlich noch eine Runde Cytotec hinter mir: bei mir ist bis auf deutliche Nebenwirkungen gar nichts passiert.

Kürettage / Abschabung

Bei einer Kürettage bei Missed Abortion handelt es sich heutzutage meist um eine Saugkürettage und damit streng genommen gar nicht um eine Abschabung (bei der stumpfe Instrumente verwendet werden).

Dieser chirurgische Eingriff ist eigentlich ein “Routineeingriff”, der meist <10 Minuten benötigt und entweder in Vollnarkose oder unter Spinalanästhesie durchgeführt werden kann.

Nach der Kürettage kommt es meist nur noch zu einer kurzen, leichten Blutung (das meiste ist ja schon raus!) und der HCG-Wert fällt relativ schnell wieder ab. Auch aus diesen Gründen habe ich mich selbst für eine Kürettage entschieden.

Eine Kürettage ist in >95% der Fälle erfolgreich – nur sehr selten muss erneut abgeschabt/gesaugt werden. Allerdings bestehen wie bei jedem chirurgischen Eingriff Risiken – von Narkosekomplikationen bis hin zu Verletzungen und Infektionen.

Allerdings erhöht eine Kürettage vermutlich das Risiko für Frühgeburtlichkeit in Folgeschwangerschaften moderat. Eine andere (wenn auch sehr seltene!) Komplikation stellt das Asherman-Syndrom dar: Infolge von zu tiefen Abschabungen kann es zur Narbenbildung und zu Verwachsungen der Gebärmutter kommen und Folgeschwangerschaften damit erschwert werden.

Trotz der Risiken habe ich mich selbst für eine Kürettage entschieden und bin darüber auch sehr froh. Ich hatte keinerlei Schmerzen und es kam auch nicht zu Komplikationen. Am Tag des Eingriffes hatte ich zwar sehr viel Angst – aber danach ging es mir direkt deutlich besser! Im Fehlgeburten Kurs von Storchgeflüster* berichte ich von meinen persönlichen Erfahrungen mit meinen beiden Fehlgeburten – sowohl von der Kürretage als auch von meiner spontanen Fehlgeburt

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Wann kann ich wieder schwanger werden nach einer Fehlgeburt?

Nach einer Fehlgeburt muss der Körper erst das verbleibende HCG abbauen. Der HCG-Spiegel im Blut halbiert sich dabei etwa alle 24-36 Stunden – je nach Höhe kann es daher durchaus auch 2-4 Wochen dauern, bis der HCG-Wert wieder unter <10 (<5) fällt.

Sobald der HCG-Wert wieder etwa <10 fällt, ist ein erneuter Eisprung möglich und damit eine weitere Schwangerschaft möglich. (Vorsicht: Ovulationstests reagieren auch auf HCG – solange HCG nicht sehr niedrig ist, könnt ihr keine Ovulationstests verwenden um euren Eisprung zu erkennen!)

Schwangerschaftstest nach Fehlgeburt HCG Kontrolle bei Missed Abortion
Nach einer Fehlgeburt können Schwangerschaftstests helfen, den Rückgang des HCGs zu kontrollieren.

Die Empfehlungen, wie lange nach einer Fehlgeburt gewartet werden sollte, unterscheiden sich deutlich. Früher wurde oft geraten, 3-6 Monate zu warten, bevor man einen erneuten Versuch schwanger zu werden unternimmt. Auch die WHO empfiehlt immer noch eine Wartezeit von mindestens 6 Monaten. Viele dieser Empfehlungen basierten jedoch auf alten Daten, zum Teil aus Entwicklungsländern.

Neuere (große!) Studien sind jedoch zum Ergebnis gekommen, dass nichts gegen eine frühe erneute Schwangerschaft spricht.

Studien kamen außerdem zu dem Ergebnis, dass die Chancen erneut schwanger zu werden, sogar höher sind direkt nach Fehlgeburt (bis zu 70% werden innerhalb von 3 Zyklen erneut schwanger). Forscher vermuten, dass der weibliche Körper kurz nach einer Fehlgeburt auf schwanger “geprimt” ist und daher sogar fruchtbarer als im “Normalzustand”.

Auch fiel in mehren Studien auf, dass Frauen die nach Fehlgeburt schnell wieder schwanger wurden , sogar ein niedriges Risiko für eine erneute Fehlgeburt hatten (7% bei <3 Monaten vs 22% bei 6-18 Monaten).

Ebenfalls ist das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen wie Frühgeburtlichkeit oder ektope Schwangerschaften (z.B. Eileiterschwangerschaft) erniedrigt wenn die Frauen innerhalb von sechs Monaten nach Fehlgeburt erneut wieder schwanger wurden.

So traurig eine Fehlgeburt auch ist – sie bedeutet auf der anderen Seite auch, dass der Körper fähig ist, schwanger zu werden. In der Kinderwunschmedizin sind Ärzte daher häufiger eher über Patientinnen besorgt, die einfach nicht schwanger werden, als über solche, die eine oder sogar mehrere Fehlgeburten erlitten haben.

Selbst nach mehreren Fehlgeburten besteht noch eine gute Chance auf eine normale Schwangerschaft (~50%) und ein gesundes Baby!

Meine Fehlgeburt – persönliche Erfahrung

Über meine eigene Fehlgeburt und meine persönliche Erfahrung mit Cytotec und Kürettage habe ich ein Video auf meinem Youtube-Channel veröffentlicht.

Dieses möchte ich euch hier auch zeigen und hoffe, dass es euch hilft!

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Quellen

  • Griebel, C.P.: “Management of spontaneous abortion”, Am Fam Physician, 2005 (Link)
  • Refaey, H.: “Medical management of missed abortion and anembryonic pregnancy”, BMJ, 1992
  • Gronlund, A.: “Management of missed abortion: comparison of medical treatment with either mifepristone + misoprostol or misoprostol alone with surgical evacuation. A multi-center trial in Copenhagen county, Denmark”, Acta Obstet Gynecol Scand., 2002 (Link)
  • American Pregancy Association, Website (Link, zuletzt abgerufen am 17.11.2020)
  • Johns, J.: “A prospective study of ultrasound screening for molar pregnancies in missed miscarriages”, Ultrasound Obstet Gynecol., 2005 (Link)
  • Laithi, R.: “Cytogenetic testing of anembryonic pregnancies compared to embryonic missed abortions”, J Assist Reprod Genet. 2007 (Link)
  • Sebire, N.J.: “The diagnostic implications of routine ultrasound examination in histologically confirmed early molar pregnancies”, Ultrasound Obstet Gynecol., 2001 (Link)
  • Zhang, J.: “A comparison of medical management with misoprostol and surgical management for early pregnancy failure”, N Engl J Med., 2005
  • Lemmers, M.: “Dilatation and curettage increases the risk of subsequent preterm birth: a systematic review and meta-analysis”, Hum Reprod., 2016
  • Love, E.: “Effect of interpregnancy interval on outcomes of pregnancy after miscarriage: retrospective analysis of hospital episode statistics in Scotland”, BMJ, 2010 (Link)
  • Sundermann, A.: “Interpregnancy Interval After Pregnancy Loss and Risk of Repeat Miscarriage”, Obstet Gynecol., 2017 (Link)
  • Schliep, K.: “Trying to Conceive After an Early Pregnancy Loss: An Assessment on How Long Couples Should Wait”, Obstet Gynecol., 2017 (Link)

2 Kommentare zu „Alles zu Fehlgeburten – inklusive Missed Abortion, Windei und Blasenmole“

  1. Liebe Sarah,
    vielen lieben Dank für diesen wirklich hilfreichen Artikel. Ich habe mir soeben auch deinen Film auf youtube dazu angeschaut. Ich habe letzte Woche von meiner Missed Abortion erfahren, 2 Tage nachdem wir erfahren haben, dass unser Baby Trisomie 21 hat. Noch bevor wir entscheiden konnten, was wir nun tun sollen, hat das Herzchen aufgehört zu schlagen. Wie es uns geht, muss ich wohl nicht beschreiben. Und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, folgt eben jetzt noch die Ausschabung. Ich habe riesige Angst davor, aber mir geht es so wie dir – die anderen beiden Optionen kommen für mich nicht in Frage. Meine größte Angst ist, dass irgendetwas schief läuft und ich danach nicht mehr schwanger werden kann. Meine Ärztin sagte, dass heutzutage fast nur noch die Saug-Kürettage gemacht wird, auch du hast ja erzählt, dass es bei dir so war. Nun hatte ich gestern den Vorbereitungstermin in der Klinik und die sagten, dass sie mit dem Löffel ausschaben. Ich habe einen Termin für diesen Freitag, also übermorgen. Aber nun bin ich total verunsichert. Das Absaugen soll ja risikofreier sein (und hört sich für mich auch so an). Nun weiß ich nicht, ob ich nicht doch lieber noch in einem anderen Krankenhaus nachfragen soll. Aber dann zieht sich natürlich wieder alles in die Länge. Und eigentlich ist die Klinik, in der ich den Termin habe, eine sehr gute Klinik.
    Ich weiß nicht, ob du meine Nachricht noch rechtzeitig liest, aber wenn ja, würde ich mich sehr freuen, wenn du mir deine Meinung dazu sagst bzw. vielleicht weißt du hierzu auch mehr?
    Liebe Grüße

    1. Hi Claudia – es tut mir so unfassbar leid, was dir passiert ist! Ich kann mir nur annähernd ausmalen, wie es dir gerade gehen muss da du vermutlich schon deutlich weiter in deiner Schwangerschaft warst. Das ist übrigens auch der Grund, warum die Ausschabung vermutlich mit einem Löffel gemacht wird (da gibt es aber auch stumpfe – auch das sind eigentlich keine scharfen Instrumente mehr): Ich vermute, deine Schwangerschaft ist bereits zu groß, um abgesaugt werden zu können (also nur eine These weil ich die Details ja nicht kenne!). Und auch bei Verwendung eines Löffels ist das Risiko einer Verletzung gering, insbesondere wenn es sich um eine gute Klinik mit Erfahrung handelt. Insofern würde ich bei der Klinik bleiben. Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft in den nächsten Wochen und Monaten – du bist nicht alleine…!

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