Wurde bei dir Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert oder machst du dir Gedanken, ob du vielleicht an Diabetes in der Schwangerschaft leiden könntest?
Als ich euch verraten habe, dass ich den kleinen Zuckertest verweigert habe, habt ihr mir unglaublich viele Fragen zu Schwangerschaftsdiabetes gestellt auf Instagram. Und tatsächlich ist Schwangerschaftsdiabetes eine gefürchtete Komplikation, die potentiell schwere Folgen für Mutter und Baby haben kann.
Deswegen möchte ich euch heute alles erklären, was ihr zu dieser häufigen Schwangerschaftskomplikation wissen müsst! In diesem Artikel werden wir die Häufigkeit, die bekannten Risikofaktoren, die Diagnostik, mögliche Komplikationen und Probleme, sowie Therapiemöglichkeiten besprechen. Und auch das Thema des Zuckertests sowie den Einfluss der Ernährung sprechen wir an.
Häufigkeit | Entstehung | Risikofaktoren | Symptome | Diagnostik | Folgen für die Mutter | Folgen für das Baby | Langzeitfolgen | Behandlungsmöglichkeiten | Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes | Medikamente | Myo-Inositol | Video zu Schwangerschaftsdiabetes | FAQ
- Häufigkeit von Schwangerschaftsdiabetes
- Wie entsteht Schwangerschaftsdiabetes?
- Symptome Schwangerschaftsdiabetes bzw. Anzeichen
- Wie erkennt man Schwangerschaftsdiabetes?
- Mögliche Folgen eines Schwangerschaftsdiabetes
- Schwangerschaftsdiabetes Behandlung
- Mein Video zu Schwangerschaftsdiabetes
- FAQ zu Gestationsdiabetes
- Das könnte dich auch interessieren
- Pinn diesen Artikel für andere!
- Quellen
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Häufigkeit von Schwangerschaftsdiabetes
Schwangerschaftsdiabetes, auch bekannt als gestationsbedingter Diabetes, ist eine häufige Komplikation während der Schwangerschaft. Insbesondere bei Frauen mit Übergewicht, mit vorbestehender Diabetes-Vorgeschichte oder bei Frauen über 35 Jahren sind häufiger betroffen.
Studien zeigen, dass das Risiko von Schwangerschaftsdiabetes bei Frauen im Alter von 25 bis 44 Jahren am höchsten ist und dass es bei Frauen mit hispanischer, afroamerikanischer und asiatischer Herkunft häufiger vorkommt als bei Frauen mit europäischer Herkunft. Es wird geschätzt, dass insgesamt bis zu 10% aller schwangeren Frauen betroffen sind.
Schwangerschaftskomplikationen im Überblick – und woran du sie bemerkst! (2023)
In diesem Artikel erkläre ich dir, welche verschiedenen Schwangerschaftskomplikationen es so gibt und wie du sie vermeiden kannst
Wie entsteht Schwangerschaftsdiabetes?
Schwangerschaftsdiabetes tritt auf, wenn der Körper der werdenden Mutter nicht genug Insulin produzieren kann, um den erhöhten Bedarf während der Schwangerschaft zu decken. Insulin ist ein Hormon, das vom Körper produziert wird, um den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Wenn der Körper nicht genug Insulin produziert oder das produzierte Insulin nicht effektiv genug ist, um den Blutzucker zu senken, bleibt zu viel Zucker im Blutkreislauf, was zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führt.
Während der Schwangerschaft produziert die Plazenta Hormone, die das Wachstum und die Entwicklung des Fötus unterstützen. Einige dieser Hormone, wie Plazentalaktogen und Progesteron, haben jedoch auch den Nebeneffekt, die Insulinproduktion der Mutter zu beeinträchtigen.
Plazentalaktogen (auch als Humanes Plazentaprotein-A bezeichnet) erhöht die Insulinresistenz, was bedeutet, dass der Körper mehr Insulin benötigt, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Gleichzeitig hemmt es die Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse.
Progesteron, ein weiteres Hormon, das während der Schwangerschaft produziert wird, erhöht ebenfalls die Insulinresistenz. Es bewirkt auch, dass sich die Muskeln des Verdauungstrakts entspannen, was die Nahrungsdurchlaufzeit erhöht und den Blutzuckerspiegel erhöhen kann.
Diese hormonellen Veränderungen sind normal während der Schwangerschaft, da sie dazu beitragen, sicherzustellen, dass der Fötus ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. Für Frauen, deren Körper jedoch nicht in der Lage ist, auf diese Veränderungen angemessen zu reagieren, kann dies zu einem Ungleichgewicht des Blutzuckerspiegels führen und letztendlich zur Entwicklung von Schwangerschaftsdiabetes führen.
Bekannte Risikofaktoren für Schwangerschaftsdiabetes
Es gibt einige bekannte Risikofaktoren, die mit einem höheren Risiko für Schwangerschaftsdiabetes in Verbindung gebracht werden:
- Übergewicht
- Vorbestehende Diabetes-Vorgeschichte
- Alter über 35 Jahre
- Diabetes bei der ersten Schwangerschaft (falls es nicht deine erste Schwangerschaft ist!)
- Eine Familienanamnese von Diabetes
- Ethnische Zugehörigkeit (hohes Risiko bei Frauen mit afrikanischer, lateinamerikanischer, asiatischer oder indischer Abstammung)
Symptome Schwangerschaftsdiabetes bzw. Anzeichen
Schwangerschaftsdiabetes ist oft asymptomatisch und wird oft erst durch einen routinemäßigen Blutzuckertest während der Schwangerschaft diagnostiziert.
In einigen Fällen kann es jedoch zu Symptomen wie häufigem Durst, häufigem Wasserlassen, Müdigkeit und Juckreiz kommen. Ein hoher Blutzuckerspiegel kann auch zu einem erhöhten Risiko für Infektionen und Blasenentzündungen führen.
Wie erkennt man Schwangerschaftsdiabetes?
Gerade da Schwangerschaftsdiabetes meist asymptomatisch verläuft, allerdings teilweise schwere Komplikationen und Folgen haben kann, ist eine gute Diagnostik notwendig!
Schwangerschaftsdiabetes wird normalerweise zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche diagnostiziert. Die Diagnostik erfolgt durch einen oralen Glukosetoleranztest (OGTT). Wenn bei diesem Test im Blut ein erhöhter Blutzuckerspiegel festgestellt wird, wird eine weitere Überwachung empfohlen, um eine definitive Diagnose zu bestätigen.
Allerdings gibt es zwei Formen des Test auf Schwangerschaftsdiabetes – den “kleinen Zuckertest” und den “großen Zuckertest”
Der kleine Zuckertest, auch bekannt als Screening-Test, besteht aus dem Trinken einer zuckerhaltigen Lösung mit 50g Glucose und der anschließenden Überprüfung des Blutzuckerspiegels nach einer Stunde. Wenn der Test abnormal ist, wird ein größerer Zuckertest, auch als oraler Glukosetoleranztest (OGTT) bezeichnet, durchgeführt.
Beim “großen Zuckertest” trinkt die werdende Mutter ebenfalls eine zuckerhaltige Lösung, gefolgt von einer Überprüfung des Blutzuckerspiegels in regelmäßigen Abständen über mehrere Stunden hinweg.
Klingt sinnvoll? Das Problem hierbei ist, dass der als Screening eingesetzte kleine Zuckertest oft falsch ist und damit sowohl zu unnötiger Verunsicherung einer gesunden Schwangeren führen kann – und dass manche Fälle von Gestationsdiabetes übersehen werden!
Kleiner Zuckertest – warum er oft falsch ist und welche Alternativen es gibt (2023)
In den Mutterschaftsrichtlinien wird die Durchführung des “kleiner Zuckertests” für alle Schwangeren zur Diagnostik von Schwangerschaftsdiabetes empfohlen bzw. angeboten. Allerdings ist der kleine OGTT (oraler Glukosetoleranz-Test) durchaus in der Kritik und ich selbst habe ihn abgelehnt! Warum? Das erkläre ich…
Eine oft diskutierte Alternative zum OGTT stellt die Messung des Nüchternblutzuckers dar. Diese wird in Deutschland derzeit allerdings leider nicht standardmäßig in der Frühschwangerschaft durchgeführt.
Auch Urintests auf Glukose sind eine Möglichkeit, Schwangerschaftsdiabetes zu diagnostizieren. Dabei wird getestet, ob Glukose im Urin vorliegt, was ein Anzeichen für erhöhte Blutzuckerwerte sein kann. Allerdings werden diese Tests oft erst eher spät positiv – daher sind sie keinesfalls alleine ausreichend.
Ich persönlich habe trotzdem selbst wöchentlich einen Urintest daheim gemacht während meiner Schwangerschaft mit Luisa. Solltest du das auch überlegen, hol dir am besten einen Test, der gleich auch Proteine etc. mittestet! Damit würdest du auch Hinweise z.B. auf eine beginnende Präeklampsie bekommen.
Ich hatte die Tests von One Step mit 11 Indikatoren – es gibt solche Tests aber von zahlreichen guten Herstellern!
Solche Tests können aber auf keinen Fall eine Diagnostik bei eine:r Ärzt:in ersetzen – verwende sie NUR zusätzlich zur normalen Vorsorge…!
Schwangerschaftsvorsorge daheim – wie du deine Schwangerschaft selbst überwachen kannst!
Möchtest du deine Schwangerschaft selbst daheim überwachen oder machst du dir vielleicht Gedanken über Schwangerschaftskomplikationen? Dann ist dieser Artikel für dich besonders interessant! Hier zeige ich dir ein paar Gegenstände, die dir helfen, selbst deine Schwangerschaft daheim zu überwachen! Eins…
Mögliche Folgen eines Schwangerschaftsdiabetes
Wenn Schwangerschaftsdiabetes nicht sorgfältig behandelt wird, kann es zu schwerwiegenden Komplikationen für die Mutter und das Baby kommen. Idealerweise konzentrierst du dich bereits vor einer geplanten Schwangerschaft auf eine gesunde Lebensweise und eine ausgewogene Ernährung, um das Risiko zu minimieren. Bist du allerdings schon schwanger, hast du ebenfalls weiterhin einen Einfluss auf das Risiko.
Ansonsten gilt: Eine frühzeitige Diagnostik und Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes kann Komplikationen für dich und dein Baby reduzieren und sicherstellen, dass ihr beide gesund bleibt!
Dennoch sehen wir uns einmal an, welche Schwangerschaftsdiabetes Folgen es gibt:
Komplikationen in der Schwangerschaft
Schwangerschaftsdiabetes kann auch für die Mutter bereits vor der Geburt in der Schwangerschaft erhebliche Folgen haben.
Studien haben gezeigt, dass Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft haben, wie z.B. hoher Blutdruck, vorzeitige Wehen und Kaiserschnitt. Laut einer Studie von 2018 haben Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes auch ein 1,7-fach höheres Risiko für eine Präeklampsie, eine schwerwiegende Komplikation, bei der hoher Blutdruck und Protein im Urin auftreten.
Eine andere Studie von 2020 hat gezeigt, dass Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes ein höheres Risiko für eine Schädigung der Nieren und des Herzens haben, was zu späteren gesundheitlichen Problemen führen kann.
Probleme für den Geburtsverlauf
Schwangerschaftsdiabetes kann zu schweren Komplikationen während der Geburt führen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 besteht ein erhöhtes Risiko für eine schwere Geburt, einschließlich Kaiserschnitt (um bis zu 30%) und Fraktur des Schädels des Neugeborenen (bis zu 12%).
Eine andere Studie aus dem Jahr 2020 zeigte, dass Babys von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes im Vergleich zu Babys ohne Schwangerschaftsdiabetes ein höheres Geburtsgewicht hatten und größer waren, was zu Schwierigkeiten bei der Geburt führen kann. So ist etwa die Wahrscheinlichkeit von Schulterdystokien bei vaginaler Geburt ebenfalls erhöht.
Wichtig für das Wochenbett ist auch zu wissen, dass Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes überdurchschnittlich oft an einer Wochenbettdepression erkranken. Solltest du also das Gefühl haben, dass du an mehr als “Baby Blues” leidest, dann lass das bitte unbedingt abklären!
Folgen für das Baby
Abgesehen von den Folgen in Zusammenhang mit dem Geburtsverlauf, gibt es bei Babys von Müttern mit Diabetes in der Schwangerschaft noch weitere Risiken bzw. Problemstellungen, die angesprochen werden sollten.
Nach der Geburt kann das Baby auch an Anpassungsstörungen und Hypoglykämien (Unterzucker) leiden. Denn nun müssen die Babys ihren eigenen Blutzuckerspiegel regulieren, jedoch sind sie möglicherweise aufgrund der Insulinproduktion in der Gebärmutter an einen höheren Blutzuckerspiegel gewöhnt. Wenn das Baby nun geboren wird und nicht mehr durch die Plazenta versorgt wird, kann es passieren, dass der Blutzuckerspiegel des Babys zu schnell abfällt und zu niedrig wird, was als Hypoglykämie bezeichnet wird.
Eine Hypoglykämie bei einem Neugeborenen kann zu verschiedenen Symptomen führen, wie zum Beispiel zu Schwäche, Zittern, Apathie, Krampfanfällen und Atmungsstörungen. Um dies zu verhindern, wird bei Babys von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes der Blutzuckerspiegel regelmäßig überprüft (meist 2, 6 und 12h nach Geburt), und bei Bedarf wird eine frühzeitige Fütterung oder eine intravenöse Glukoseinfusion zur Behandlung von Hypoglykämie durchgeführt. Daher sollte die Geburt bei Gestationsdiabetes unbedingt in einer Klinik mit Kinderklinik erfolgen.
Allerdings können Komplikationen bei Babys aufgrund von Schwangerschaftsdiabetes nicht nur unmittelbar nach der Geburt, sondern auch später im Leben auftreten. Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 haben Kinder, die im Mutterleib von Müttern mit Schwangerschaftsdiabetes ausgesetzt waren, ein erhöhtes Risiko für Übergewicht, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen im späteren Leben.
Dies wird als “Fetal Programming” bezeichnet und deutet darauf hin, dass die Erfahrungen im Mutterleib einen Einfluss auf die Gesundheit im späteren Leben haben können. Es ist daher wichtig, dass Schwangerschaftsdiabetes frühzeitig diagnostiziert und behandelt wird, um das Risiko für das ungeborene Baby zu minimieren.
Langfristige Folgen für dich (als Mutter)
Schwangerschaftsdiabetes kann langfristige Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Eine Schwangerschaft mit Diabetes erhöht das Lebenszeitrisiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Es ist wichtig, dass du dich nach der Schwangerschaft aktiv um deine Gesundheit kümmerst und deinen Blutzuckerspiegel kontrollierst, um eine mögliche Entwicklung von Typ-2-Diabetes zu verhindern.
6-12 Wochen nach Geburt sollte daher erneut ein “großer Zuckertest” (75g-OGTT) durchgeführt werden. Bei etwa 40% aller Betroffenen findet sich zumindest eine prädiabetische Stoffwechsellage – wenn nicht gleich ein weiterbestehender Diabetes. Leider nehmen viele Frauen dieses Nachsorgeangebot nicht an (60% erscheinen nicht zum Screening) – daher wird diese Hochrisikokonstellation oft übersehen. Sei klug und geh zur Nachsorge!
Auch in Folgeschwangerschaften besteht leider ein erhöhtes Risiko, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken (ca 40%). Daher sollte nach einer Schwangerschaft mit Schwangerschaftsdiabetes besonders früh ein Augenmerk auf den Blutzuckerspiegel gelegt werden und idealerweise bereits in der Frühschwangerschaft die Nüchternglukosewerte bestimmt werden. Auch kann es sinnvoll sein, direkt den großen Zuckertest zu machen, da der kleine Zuckertest oft falsch negativ ausfällt und einen Schwangerschaftsdiabetes übersehen kann.
Totgeburt durch Schwangerschaftsdiabetes?
Leider ist auch das Risiko für eine Totgeburt (med. IUFT=Intrauteriner Fruchttod) bei Patientinnen mit Diabetes um den Faktor 2-4 erhöht. Besonders relevant ist das auch bei Frauen, die schon vor der Schwangerschaft an Diabetes litten und einen suboptimal eingestellten Blutzucker vor Empfängnis hatten.
Seit Ende 2022 gibt es nun im GestDab (ein Register über Erkenntnisse zu Diabetes in der Schwangerschaft) eine Register-Erweiterung um gezielt Daten zum IUFT bei Schwangerschaftsdiabetes zu erfassen.
Schwangerschaftsdiabetes Behandlung
Glücklicherweise kann Schwangerschaftsdiabetes gut behandelt werden, wenn er frühzeitig erkannt wird.
Die wichtigsten Maßnahmen dabei umfassen:
- Ernährung: Es ist wichtig, eine ausgewogene Ernährung zu befolgen, die reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und arm an raffinierten Kohlenhydraten und Zucker ist.
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, den Blutzuckerspiegel im Rahmen zu halten.
- Medikamente: In manchen Fällen kann es notwendig sein, Insulin oder andere Medikamente zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels einzunehmen.
Indem Frauen eine gesunde Ernährung befolgen, regelmäßig körperlich aktiv sind und ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig überwachen, können sie sicherstellen, dass sie und ihr Baby während der Schwangerschaft gesund bleiben.
Ernährung bei Schwangerschaftsdiabetes
Bei Schwangerschaftsdiabetes ist es wichtig, auf deine Ernährung zu achten. Du solltest dich auf kalorienarme, nährstoffreiche Lebensmittel konzentrieren und raffinierte Kohlenhydrate und Zucker vermeiden.
Hier sind einige empfohlene Nahrungsmittel für dich:
- Obst: Äpfel, Beeren, Orangen, etc.
- Gemüse: Blattgemüse, Gemüse wie Brokkoli, Paprika, Zucchini etc.
- Vollkornprodukte: Vollkornbrot, Haferflocken, Vollkornnudeln etc.
- Mageres Protein: Hühnerbrust, Pute, Fisch etc.
Empfohlen wird es auch, kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, anstatt drei große Mahlzeiten. Dies hilft, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten.
Eine Ernährungsberatung durch einen Ernährungsexperten kann dir individuell helfen, einen auf deine Bedürfnisse abgestimmten Ernährungsplan zu erstellen. Auf diese Weise kannst du sicherstellen, dass du und dein Baby während der Schwangerschaft gesund bleibt.
Eine tolle Option kann auch der Ernährungskurs von Storchgeflüster sein – hier bekommst du richtig gute Inspirationen für tolle gesunde Gerichte!
Medikamentöse Behandlung von Diabetes in der Schwangerschaft
Die medikamentöse Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes kann notwendig sein, um den Blutzucker der werdenden Mutter im Zielbereich zu halten und potenzielle Komplikationen sowohl für die Mutter als auch für das Baby zu minimieren. Die Behandlung hängt von der Schwere des Schwangerschaftsdiabetes ab und wird individuell von einem Arzt oder einer Ärztin festgelegt.
Eine der häufigsten Medikamente zur Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes ist Insulin. Insulin ist ein Hormon, das den Blutzucker senkt, indem es Glukose aus dem Blut in die Zellen des Körpers transportiert, wo sie als Energie genutzt werden kann.
Insulin kann in der Regel sicher während der Schwangerschaft eingesetzt werden und wird normalerweise als subkutane Injektion in den Oberschenkel, Bauch oder Arm verabreicht. Die Dosierung von Insulin wird individuell angepasst, um den Blutzucker der Mutter innerhalb des Zielbereichs zu halten.
Neben Insulin können auch orale Antidiabetika wie Metformin in Betracht gezogen werden. Metformin senkt den Blutzucker, indem es die Freisetzung von Glukose aus der Leber reduziert und die Insulinempfindlichkeit verbessert. Einige Studien haben gezeigt, dass Metformin genauso wirksam sein kann wie Insulin bei der Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes. Möglicherweise ist es der Behandlung mit Insulin sogar überlegen – es ist allerdings für den Einsatz in der Schwangerschaft nicht zugelassen und wird daher “Off-Label” eingesetzt.
Hilft Myo-Inositol dabei, das Risiko zu reduzieren?
Myo-Inositol ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes eingesetzt wird, um den Blutzucker zu regulieren. Es ist eine Art Zuckeralkohol, der natürlicherweise in vielen Lebensmitteln vorkommt, wie z.B. Früchten, Bohnen und Nüssen.
Es gibt einige Studien, die darauf hindeuten, dass Myo-Inositol das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes reduzieren kann. Eine randomisierte kontrollierte Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass Frauen, die während der Schwangerschaft Myo-Inositol einnahmen, ein geringeres Risiko für die Entwicklung von Schwangerschaftsdiabetes hatten als Frauen, die ein Placebo erhielten (11,7% vs. 27,6%).
Eine andere Studie aus dem Jahr 2018 zeigte ähnliche Ergebnisse und ergab, dass die Verabreichung von Myo-Inositol das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes um fast 50% senken konnte.
Myo-Inositol wird auch bei der Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes eingesetzt. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2019 ergab, dass Frauen, die Myo-Inositol erhielten, eine signifikante Reduktion des Nüchternblutzuckers und des HbA1c-Werts aufwiesen im Vergleich zu Frauen, die Placebo erhielten. Die Einnahme von Myo-Inositol führte auch zu einer Reduktion des Insulinbedarfs und einer Verbesserung der Insulinempfindlichkeit.
Es gibt jedoch auch Studien, die keinen signifikanten Effekt von Myo-Inositol bei der Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes gezeigt haben. Eine randomisierte kontrollierte Studie aus dem Jahr 2020 ergab, dass die Einnahme von Myo-Inositol keine signifikanten Auswirkungen auf die glykämische Kontrolle bei Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes hatte.
Insgesamt deutet die Forschung jedoch darauf hin, dass Myo-Inositol eine vielversprechende Option zur Vorbeugung und Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes darstellen kann.
Allerdings sind weitere Studien notwendig, um die Wirksamkeit und Sicherheit von Myo-Inositol bei der Behandlung von Schwangerschaftsdiabetes zu bestätigen. Bitte nehmt daher auch Myo-Inositol nicht eigenständig in der Schwangerschaft ein, sondern sprecht mit eure:r behandelnden Ärzt:in!
Mein Video zu Schwangerschaftsdiabetes
FAQ zu Gestationsdiabetes
Falls du weitere Fragen hast, schreib mir diese gerne unten in die Kommentare. Ich beantworte sie dir gerne und gehe selbstverständlich auch hier in den FAQ direkt darauf ein!
Ist die Diagnostik von Schwangerschaftsdiabetes Panikmache?
Nein. Es gibt einen guten Grund, warum bei JEDER Schwangeren nach erhöhten Blutzuckerspiegeln gesucht wird. Zwar verlaufen die meisten Schwangerschaften von Frauen mit Gestationsdiabetes unkompliziert – aber die möglichen Komplikationen eines unbehandelten Schwangerschaftsdiabetes reichen bis hin zum Tod des Babys (Totgeburt).
Warum führt Schwangerschaftsdiabetes oft zu einem großen Kind?
Ist der Blutzuckerwert bei der Mutter dauerhaft erhöht, so kommt der Zucker auch über die Plazenta beim Kind an. Dieses muss nun große Mengen Insulin produzieren, um mit dem erhöhten Blutzuckerspiegel zurecht zu kommen. Da Insulin das Zellwachstum fördert (insbesondere Fettgewebe), führt das oft zu besonders großen (makrosomen) Babys (auch “LGA” = large for gestational age)
Wann ist ein Kaiserschnitt oder eine vorzeitige Geburtseinleitung sinnvoll?
Diese Frage kann dir nur dein:e behandelnde Ärzt:in wirklich beantworten. Oft wird aber bei besonders großen Kindern zu einem Kaiserschnitt oder einer vorzeitigen Geburtseinleitung geraten. Beim Thema der Geburtseinleitung geht es auch darum, das Risiko für eine Totgeburt zu reduzieren. In welcher Woche diese Einleitung sinnvoll ist, ist Gegenstand intensiver Diskussionen – hier wird im Ausland oft anders gehandelt als in Deutschland!
Bekomme ich wieder einen Schwangerschaftsdiabetes, wenn ich vorher schon einen hatte?
Jein. Das Wiederholungsrisiko liegt bei etwa 40%. Das bedeutet aber auch, dass 60% aller Frauen, die einen Gestationsdiabetes hatten, in einer Folgeschwangerschaft NICHT darunter leiden. Durch einen gesunden Lebensstil und ein normales Körpergewicht kannst du das Risiko reduzieren. Eine frühe Kontrolle der Blutzuckerwerte ist aber unbedingt anzuraten – und du solltest dich nicht auf den kleinen Zuckertest verlassen!
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Quellen
- S3-Leitlinie Gestationsdiabetes mellitus (GDM), Diagnostik, Therapie und Nachsorge, AMWF-Leitlinie, 2018 (Langfassung | Patientinnenfassung)
- GestDab, Wissenschaftliches Institut der niedergelassenen Diabetologen (Link, zuletzt abgerufen am 10.04.2023)
- Adamczewski: Diabetes und Schwangerschaft, Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2021, Seite 150-157
- “Intrauteriner Fruchttod – Welches Risiko haben Schwangere mit Diabetes?”, eSanum, 2022 (Link, zuletzt abgerufen am 10.04.2023)
- “Metformin”, Embryotox (Link, zuletzt abgerufen am 11.04.2023)
- G. Langer et al. “Severe birth outcomes in women with gestational diabetes: a population-based cohort study.” BMC Pregnancy and Childbirth, 2018
- H. Hu et al. “Fetal macrosomia in women with gestational diabetes: a systematic review and meta-analysis.” Diabetes Research and Clinical Practice, 2020
- X. Liu et al. “Hypoglycemia in neonates born to mothers with gestational diabetes: a systematic review and meta-analysis.” Pediatrics and Neonatology, 2019
- M. Barbour et al. “Programming of metabolic disorders by in utero exposure to gestational diabetes.” Endocrine Reviews, 2018
- S. H. Lim, et al., “Gestational Diabetes Mellitus and Its Association with Maternal Cardiometabolic Risk Factors: A Systematic Review and Meta-analysis”, Diabetes Care, 2020
- D’Anna R, et al. “Myo-inositol supplementation for prevention of gestational diabetes in obese pregnant women: a randomized controlled trial.” Obstet Gynecol., 2015
- Saccone G, et al. “Myo-inositol in preventing gestational diabetes mellitus: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials.” Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol., 2019
- Pintaudi B, et al “The effectiveness of myo-inositol and d-chiro-inositol treatment in type 2 diabetes.” Int J Endocrinol., 2016
Letzte Aktualisierung am 10.12.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
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