Hier findet ihr e Links zu verschiedenen Studien zu “Fetal Programming” – inklusive einer kurzen und verständlichen Erklärung um was es in dem Artikel eigentlich geht!
Ich verlinke euch übrigens ausschließlich wissenschaftliche Artikel zu Fetal Programming, deren kompletter Text kostenlos verfügbar ist – leider ist das nämlich nicht bei allen wissenschaftlichen Papern so! Wenn möglich, habe ich euch sogar direkt das PDF verlinkt. 🙂
Falls ihr nicht wisst, was Fetal Programming ist, lest ihr am besten erst meinen kurzen Einführungsartikel zu Fetal Programming!
Die Artikel sind aktuell ausschließlich auf Englisch – das ist in der Wissenschaft nun einmal oft so. Falls ich zugängliche deutsche Artikel finde, füge ich diese aber auf jeden Fall noch hinzu!
Im übrigen werde ich diese Seite generell regelmäßig weiter ausbauen – es lohnt sich also immer mal wieder, hier vorbei zu schauen!
Studien zu Fetal Programming (englisch)
Fetal programming of the metabolic syndrome (Taiwanese Journal of Obstetrics and Gynecology, Review, 2017)
In diesem englischsprachigen Review-Artikel von 2017 wird sehr gut zusammengefasst, welche Einflüsse Ernährung, Vitaminaufnahme und Gewicht der Mutter während der Schwangerschaft auf die Herz-Kreislauf-Situation des Kindes später im Erwachsenenalter haben. Es geht also vor allem um das Risiko, dass dein Kind im Erwachsenenalter unter Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht leidet – alle drei zusammen nennen Mediziner nämlich “metabolisches Syndrom”
Short and long term health effects of parental tobacco smoking during pregnancy and lactation: a descriptive review (Journal of Translational Medicine, Review, 2015)
In diesem Review geht es darum, welche negativen Einflüsse Rauchen in der Schwangerschaft für die spätere Gesundheit des Kindes hat – von niedrigem Geburtsgewicht, plötzlichem Kindstod, und Entwicklungsstörungen hin zu Herz-Kreislauferkrankungen und gestörter Lungenfunktion sowie Asthma. Außerdem geht der Artikel auch auf die Effekte von Rauchen während der Stillzeit sowie Passivrauchen der Mutter ein. Sehr lesenswert für alle, die glauben dass nur Alkohol ein Problem wäre!
Fetal programming of schizophrenia: Select mechanisms (Biol Psychiatry, 2019)
In dieser sehr ausführlichen Review beschreiben die Autoren die Zusammenhänge zwischen pränatalen Einflüssen und der Gefahr, später an Schizophrenie zu erkranken. Zur Entstehung von Schizophrenie gibt es mehrere Theorien – und eine beinhaltet eine erste “Schädigung” bereits im Mutterleib. Die Form dieser Schädigung wird kontrovers diskutiert – insbesondere Infektionen in der Schwangerschaft stehen im Fokus. Auch andere mögliche Einflüsse in der Schwangerschaft (Gifte, Ernährung, pränataler Stress) werden im Artikel diskutiert.
The Interplay Between Nutrition and Stress in Pregnancy: Implications for Fetal Programming of Brain Development (Neuroscience and Biobehavioral Reviews, 2015)
In diesem Review-Artikel geht es nicht nur um die schädigenden Einflüsse von mütterlicher Unterernährung und Stress auf die Gehirnentwicklung des Kindes (Neuralrohrdefekte, Sprachentwicklungsstörungen, reduzierte kognitive Leistungen, Angststörungen,…), sondern auch darum, wie solchen Risiken konkret entgegen gewirkt werden kann mit entsprechender Ernährung bzw. Supplementen.
Foetal programming by maternal thyroid disease (Clinical Endocrinology, Review, 2015)
In diesem Review-Artikel gehen die Authoren darauf ein, welche Einflüsse Schilddrüsenerkrankungen der Mutter auf die spätere Entwicklung des Kindes haben. Den Forschern ist aufgefallen, dass Kinder von Müttern mit Schilddrüsenstörungen häufiger unter Krampfanfallen, ADHS und Autismus litten. Es handelt sich um eine Populationsstudie an dänischen Frauen – mit sehr hoher Datenqualität. Eine der guten Nachrichten der Studie ist aber, dass das Risiko NICHT erhöht war, wenn die Mutter schon vor der Geburt des Kindes diagnostiziert (und adäquat behandelt) wurde.
Prenatal Alcohol Exposure and Offspring Alcohol Use and Misuse at 22 Years of Age: A Prospective Longitudinal Study (Neurotoxicol Teratol., 2020)
In dieser longitudinalen Studie wurde untersucht, wie sich Alkoholkonsum der Mutter im ersten Trimester auf den Alkoholkonsum des Kindes im Alter von 22 Jahren auswirkt. Es fiel auf, dass Kinder von Müttern, die ein oder mehr Gläser Alkohol im ersten Trimester zu sich nahmen, signifikant mehr Alkohol als junge Erwachsene zu sich nehmen
Early-Life Exposure to Non-Nutritive Sweeteners and the Developmental Origins of Childhood Obesity: Global Evidence from Human and Rodent Studies (Nutrients, 2018)
In dieser Studie wird untersucht, welchen Einfluss künstliche Süßstoffe während der Schwangerschaft auf den Stoffwechsel des Kindes und dessen Neigung zu Übergewicht in der Kindheit haben. Leider kommt diese Review nur zu dem Ergebnis, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse (sowohl an menschlichen Studien als auch Studien an Nagetieren) zu diesem Thema durchmischt sind.